Farbig und haltbar ohne Chemie

Naturkosmetik funktioniert genauso gut wie konventionelle Kosmetik. Was macht diese Produkte geschmeidig, haltbar oder bunt?

In zertifizierter Naturkosmetik stecken hauptsächlich natürliche Stoffe, vor allem Pflanzenwirkstoffe, Pflanzenfette, ätherische Öle sowie Mineralien und manchmal wenige tierische Substanzen. Sie verzichtet auf Petrochemie, also auf Silikone, Erdölderivate, synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe.

Warum Naturkosmetik haltbar ist

Damit kosmetische Produkte möglichst lange haltbar und keimfrei bleiben, braucht es trotzdem Konservierungsstoffe. Naturkosmetikhersteller setzen dafür zum Beispiel ätherische Öle aus Thymian, Gewürznelke und Rosmarin und aus Weizen oder Zucker gewonnenen Alkohol ein. Teilweise sind gewisse naturidentische Konservierungsstoffe in Naturkosmetik erlaubt. Diese werden synthetisch hergestellt, aber sind in ihrer chemischen Struktur mit natürlichen Stoffen identisch. Theo Stalder, Schweizer Naturkosmetikfachmann und Inhaber der Firma organicconsulting.ch: «Sie sind unschädlich und auch in der Lebensmittelindustrie oft anzutreffen.»

Warum Naturkosmetik duftet

Cremen, Lotionen und Co. sollen gut duften. Dafür sorgen zum Beispiel ätherische Öle aus Schalen, Hölzern, Harzen oder Früchten sowie Hydrolate (Pflanzenwasser).

Warum Naturkosmetik farbig ist

Bunte Erden, Pflanzen und Gewürze wie Randen, Kurkuma und der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll sowie eingeschränkt Eisenoxide machen Kosmetik farbig. Für Schimmer und Glanz zum Beispiel in dekorativer Kosmetik sorgen unter anderem Gesteine oder das mineralische Pigment Titandioxid.

Warum Naturkosmetik sauber macht

Tenside lösen Schmutz und Fett. In herkömmlicher Kosmetik werden sie oft aus Erd- und Palmöl hergestellt. Aus ökologischen Gründen verzichten einige Naturkosmetikhersteller komplett auf Palmöl oder bevorzugen das biologisch angebaute. Natürliche Tensid-Lieferanten sind zum Beispiel Zuckerrüben, Raps- oder Kokosöl und Zucker.

Warum Naturkosmetik fest ist

Für die Konsistenz einer Creme, Körperbutter oder eines Lippenpflegestiftes sind in Naturkosmetik pflanzliche oder tierische Wachse verantwortlich. Zum Beispiel Bienenwachs, Candelillawachs des gleichnamigen Busches oder das Wachs der Carnaubapalme. Sie spenden der Haut zudem Feuchtigkeit. Bindemittel und Stabilisatoren werden aus reinen Pflanzenrohstoffen gewonnen.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Quellen
  • Naturkosmetikexperte Theo Stalder, organicconsulting.ch

  • Buch «Naturkosmetik: Was ist drin? Wie erkenne ich Qualität? Wie finde ich das Produkt, das zu mir passt?» von Elfriede Dambacher, 2015, Herbig Verlag