Männer- und Frauendüfte

Die Unterschiede zwischen Damen- und Herren-Parfums werden kleiner. Herren-Düfte sind verspielter geworden, bei den Damen beobachtet man eine Rückkehr zum «Runden, Warmen, Weiblichen».

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Früher war das Herren-Parfum würzig, holzig und frisch. Bei den Frauen ging es vor allem blumig und fruchtig zu und her. Heute dürfen auch Herren-Düfte eine leicht süssliche oder blumige Note aufweisen. René Piller, Inhaber der Parfumerie YOURS, in Bern, stellt fest, dass die jüngere Männergeneration auf gar keinen Fall einen Duft will, der sie an ihren Vater oder Grossvater erinnert. Bei den Herren-Düften ist ein Generationenwechsel im Gang.

Bei den Damen hingegen sei klar ein Trend zurück zum Weiblichen zu erkennen, sagt Piller. «Damendüfte sind wieder rund und warm, keiner der verschiedenen Bestandteile darf <herausstechen>.»

Der einstige Trend von Unisex-Düften hingegen ist wieder am Verschwinden. Düfte für Männer und Frauen hätten sich in einem einfachen Kompromiss von «Frische» getroffen. Darüber hinaus, haben sie nach Meinung des Parfumiers, zu wenig Individualität geboten.

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Klassiker

Parfums kommen und gehen. Einige wenige bleiben: Das sind die Klassiker. So gibt es laut Piller an «Chanel No. 5» bis heute nichts herumzumäkeln. Es sei einer jener wenigen Düfte, die unübertroffen sind und bleiben. Der berühmteste Frauenduft aller Zeiten, «Chanel No. 5», wurde 1921 kreiert. Die Modeschöpferin Coco Chanel liess sich den Duft damals vom russisch-französischen Parfumeur Ernest Beaux (1881-1961) zusammenstellen. Das Parfum basiert auf Jasmin und Wildrose, weist aber zahlreiche weiter Duftsubtanzen auf.

Was macht einen Duft zum Klassiker? Ein Designer, eine Designerin, Stars und Sternchen, die Marketingabteilung eines grossen Hauses? «Nein», sagt Piller, «das macht der Duft selber.» Alte Füchse in der Branche oder Menschen mit besonders feinen Näschen könnten rasch erkennen, welche neuen Düfte sich durchsetzen werden. «Viele Modedüfte sind gut, aber man kauft sie nur ein einziges Mal, weil sie nicht genügend überzeugen.»

Das Flakon

Parfums verkörpern Luxus und Verführung. Da muss auch das Flakon stimmen. Flaschen, die aussehen wie ein verbeultes U-Boot oder ein misslungener Kunstbau, machen René Piller keine Freude. Vergnügt stellt er fest, wie immer mehr Hersteller wieder zurück zu den alten, edlen Flakon-Formen finden.

Nase an Hirn

Parfums prägen unsere Stimmungslage: In leicht flüchtigen Einzelteilen gelangen die einzelnen Aromastoffe in unsere Nase und reisen von dort bis zum limbischen System, einem Bereich im Gehirn, der für Emotionen und Triebe zuständig ist. Daher kann es je nach Stimmungslage am Morgen durchaus sinnvoll sein, der trüben Stimmung mit einem Parfum auf die Sprünge zu helfen. Wer sich müde und schlapp fühlt, ist, mit einem frischen Duft aus Zitrusfrüchten besser bedient als mit einem schweren Amber-Duft. Unabhängig vom Parfum und der Stimmungslage gilt: Wer sich denzent parfumiert, beweist mehr Style.

Autorin: Katharina Rederer und Ann Kugler
Redaktion: Katharina Rederer