Erste Hilfe für Vierbeiner

Falls Miezis Begegnung mit der Nachbarskatze blutig endet oder sich Bellos Gehörgang nach einem Bad im Fluss entzündet, sollten Tierhalter mit dem Wichtigsten ausgerüstet sein.

Eine wasserdicht verpackte, stets griffbereite und übersichtlich zusammengestellte Tierapotheke sollte in keinem Haushalt mit Tieren fehlen. Hundebesitzer, die mit ihrem Vierbeiner häufig Wanderungen oder Tagesausflüge unternehmen, können sich zudem ein kleines Notfallset zusammenstellen, das im Rucksack Platz findet und die wichtigsten Dinge enthält.

Das gehört in die Tierapotheke

Zur Grundausstattung der Tierapotheke gehören:

  • Ein digitales Fieberthermometer (misst die Körpertemperatur des Tieres rektal in wenigen Sekunden)

  • Vaseline (als Gleitmittel beim Fiebermessen)

  • Zeckenzange

  • Elastische Binden

  • Einweghandschuhe

Ausserdem hilfreich:

  • Lupe, Schere und Pinzette (nach Gebrauch desinfizieren)

  • Eine kleine Taschenlampe (mit der man den Rachen kontrollieren kann)

Aus Ihrer persönlichen Hausapotheke:

  • Gazekompressen als Wundauflagen

  • Tapeband (zum Fixieren von Verbänden)

  • Desinfektionsspray

Zur Aufbewahrung eignen sich Frischhalteboxen oder verschliessbare Dosen aus Leichtmetall. Es lohnt sich, in den Deckel der Box einen Zettel mit dem Inhalt anzukleben. Das erleichtert den Überblick und hilft beim Wiederauffüllen.

Tricks zur Verabreichung von Medikamenten

Diese Arzneimittelformen können Sie Ihren Tieren verabreichen:

  • Oral (Maul): Tabletten, Dragées, Kapseln, Pasten, Tropfen, Sirup, Tinkturen, Pulver, Granulat, homöopathischen Kügelchen und Tee

  • Äusserlich (Augen, Ohren): Salben, Gel, Flüssigkeiten, Puder, Tinkturen und Spray

Manchmal braucht es etwas Geduld, einem Tier ein Medikament zu geben. Vor allem dann, wenn es keinen Appetit hat und Sie die Arznei nicht ins Futter mischen können. Hier die wichtigsten Tricks:

  • Tabletten, Dragées und Kapseln auf der Mitte der Zunge bis zum Zungengrund stossen, wo der Schluckreflex das Hinunterschlucken auslöst. Beobachten Sie, ob das Tier auch wirklich schluckt. Alternative: Pillen in Fleischstücke oder Leberparfait geben.

  • Pasten werden mit Hilfe von Injektionsspritzen (ohne Nadel!) eingeflösst. Das gelingt meist problemlos. Granulate und Pulver können Sie in Flüssigkeit auflösen und ebenfalls so verabreichen.

  • Bei Sirup und anderen Flüssigkeiten hängt der Erfolg vom Geschmack ab. Aromatisierte Sirupe sind einfacher zu verabreichen als alkoholhaltige. Falls das Tier den Sirup nicht akzeptiert, geben Sie die Arznei auf die Pfote. Der ausgeprägte Sauberkeitssinn vieler Tiere bewirkt, dass sie das Fell an den entsprechenden Stellen zur Reinigung ablecken und so die Arznei aufnehmen.

  • Da homöopathische Mittel ihre Wirkung schon über die Schleimhäute entfalten, sollten Sie Tropfen mit einer Pipette direkt ins Maul verabreichen.

  • Globuli stecken Sie am besten in die Backentasche von Hund und Katze. Das ist meistens erfolgreich, da sich die Kügelchen schnell auflösen und die Tiere sie schlecht auswerfen können.

Geeignet für Mensch und Tier

Homöopathische Produkte für Menschen können Sie auch beim Tier anwenden, vorausgesetzt, die Beschwerden stimmen überein. Zeigt sich jedoch bei Anwendung natürlicher Produkte innerhalb eines Tages keine deutliche Besserung oder tritt hohes Fieber auf, dann sollten Sie den Tierarzt konsultieren.

Autorin: Therese Schwender
Redaktion: Bettina Epper
Quelle
  • «Drogistenstern»