Wenn Kinder eine Brille brauchen

Manchmal sind schon sehr kleine Kinder fehlsichtig. Die besten Tipps, wie Eltern ihrem Nachwuchs eine Brille schmackhaft machen können.

Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt

In der Schweiz braucht schätzungsweise jedes dritte Kind eine Brille. Haben Sie den Verdacht, dass ihr Kind schielt oder schlecht sieht? Bei älteren Kindern können Sie im Gespräch herausfinden, ob etwas nicht stimmt. Bei Kleinkindern hingegen ist das nicht immer möglich.

Der Besuch beim Augenarzt

Bei Verdacht auf Schielen oder verminderte Sehschärfe rät Mathias Abegg, Leiter Orthoptik der Universitätsklinik für Augenheilkunde am Inselspital Bern, sich an den Kinderarzt zu wenden. Dieser kann bereits einzelne Untersuchungen durchführen und die Kinder bei Bedarf an einen geeigneten Augenarzt weiterweisen.

Beim Sehtest in der Augenarztpraxis werden je nach Alter unterschiedliche Methoden angewandt. Bei Babys prüft der Augenarzt die «Fixation» mittels eines Objekts. Ab ungefähr zwei Jahren können die Spezialisten Symbole zeigen und diese spielerisch abfragen. Die Form und die Grösse der Symbole sind normiert und können in eine Sehschärfe umgerechnet werden.

Oh je, eine Brille!

Benötigt das Kind eine Brille, sind auch die Eltern gefordert. Sie brauchen Geduld, bis das Kind bereit ist, sie von sich zu tragen anstatt sie ständig durch die Gegend zu schleudern. Was genau macht eine gute Brille neben ihren Gläsern aus? Augenarzt Mathias Abegg: «Wichtig ist, dass eine Brille gut auf der Nase sitzt und hinter den Ohren sicher hält – ohne zu drücken.» Bei Kindern zählt zudem, dass das Material stabil und formbar ist, denn es muss oft eine Menge aushalten.

Eine Brille für immer?

Kontaktlinsen empfehlen die Augenärzte frühestens ab der Pubertät. Es gibt aber Ausnahmen: «Bei Kindern, die keine eigene Linse haben, sind Kontaktlinsen bereits nach der Geburt möglich», sagt Augenarzt Abegg. Bei Kindern unter 14 Jahren rät er nur dann zu Kontaktlinsen, wenn ein spezieller Grund vorliegt. Beispielsweise eine Asymmetrie der Augenlänge, Narben auf der Hornhaut oder eine unregelmässige Hornhautverkrümmung.

Wer Kontaktlinsen trägt, egal ob Kinder oder Erwachsene, sollte die Hinweise der Optiker beachten: «Bakterielle Infektionen durch nicht sachgemässe Handhabung der Kontaktlinsen sind eine der ganz häufigen Ursachen für Augenschäden», warnt Abegg. Andere Risiken für Kinderaugen – auch ohne Kontaktlinsen – sind Feuerwerk, Hämmer, Motorsensen, Unihockey, Squash und ähnliche Sportarten. «Hier empfehlen wir dringend, eine Schutzbrille zu tragen.»

Autorin: Claudia Weiss
Redaktion: Bettina Epper
Quelle
  • Drogistenstern